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Ein radikaler Idealist mit Herz für das Lokale - Isidor Wallimann ist heute Basler des Tages

Aktualisiert: 15. Apr. 2023

Unser UAB Gründungspräsident Isidor Walli­mann gründete im Jahr 2003 die Basler Alternativ­währung «Netz­bon», die somit dieses Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feiert.


Bild: Luca Thoma, Prime News

Isidor Wallimann, Mitgründer von «Netz­bon», ist heute, am 14. April 2023, „Basler des Tages“ bei Bajour!


Dienstag ist «Einkaufstag» bei Isidor Wallimann. Gerne geht er auf den «Dienstagsmarkt» auf dem Gundel- dingerfeld.


Dort kauft und plaudert er mit den Gemüsehändlern, dem Bäcker und dem Betreiber des Kaffeewagens.


Danach kehrt er gerne im «Bio-Bistro» ein für einen Milchkaffee mit Gipfeli, einem schönen Unterschlupf, wenn es draussen kühl und windig ist.


Das Besondere: Isidor Wallimann zahlt dort alle Rechnungen bei den Händlern und im Bio-Bistro mit der Alternativwährung «Netzbon», die er selbst mit Gleichgesinnten im Jahr 2003 ins Leben gerufen hat, nachdem er bereits 1996 den Verein Soziale Ökonomie Basel gegründet hatte.


Bilder: Luca Thoma, Prime News

Bild: bajour

Das 20-jährige Jubiläum wurde nun gebührend gefeiert, u.a. auch von zwei Zeitungen: Prime News und bajour.


Der NetzBon wird vom Verein Soziale Ökonomie Basel ver- waltet.


Mittlerweile kursiert die Basler Alternativwährung seit zwanzig Jahren. Der Netzbon ist ein Schweizer Pionier-Projekt, das vergleichbare Zahlungsmittel wie den «Léman» in Genf inspirierte.


Der NetzBon ist die einzige alternative Währung im Raum Basel. Der «Netz­bon» kann an mehreren Standorten in Basel oder online gekauft werden. 1 NetzBon = 1 Franken. Wer den «Netz­bon» als Zahlungsmittel verwendet, unterstützt ein Netz von über 130 lokalen, sozialen und ökologischen Betrieben und Organisationen. Hier kannst du mit dem NetzBon einkaufen.


Dieses regionale Zahlungsmittel unterstützt die Wirtschaftsform der regionalen Kreisläufe. «Eine gemeinsames Zahlungsmittel vernetzt die selbstverwalteten Kollektive und andere Kleinbetriebe miteinander und stärkt ihren Zusammenhalt (Luca Thoma, Prime News).»


Mit seinem Bon hat unser Gründungspräsident etwas geschaffen, "das die Grenzen seines Milieus sprengt und auch für Menschen ausserhalb der linken Szene anschlussfähig ist. Ein Produkt das sich, ähnlich wie der Besen in Goethes «Zauberlehrling», selbstständig gemacht und von der Grundidee seines Schöpfers emanzipiert hat (Luca Thoma, Prime News)."


"Denn für viele Basler ist der Netzbon mittlerweile kein politisches Vehikel mehr, kein Statement gegen den globalisierten Kapitalismus, sondern schlicht und einfach ein Zeichen der Wertschätzung für lokales Handwerk, regionales Gewerbe und hohe Nachhaltigkeits-Standards (Luca Thoma, Prime News)."


«Ich bezahle mit dem Netz­bon einen Kaffee, das Restaurant zahlt mit dem Ertrag seine Werbe­flyer – und die Druckerei kauft damit dann einen Blumen­strauss für eine Mitarbeiterin (Isidor Wallimann über die Kreislauf-Idee des Netzbons)


Damit bleibt die Wertschöpfung in der Region.


Alle fünf Jahre kommt eine neue Serienauflage des NetzBons heraus, der in der Druckerei «Phoenix»-Manufaktur gedruckt wird. Eine spezielle Lasur und ein Stanzloch machen die Noten fälschungssicher.


Leider stand 2018 die Zukunft der Währung auf der Kippe. Damals nahm die Eidgenössische Finanzmarkt-aufsicht (Finma) Isidor Wallimanns Herzensprojekt unter die Lupe.


«Sie hatten den Verdacht, dass wir den Schweizer Franken konkurrieren und Geldwäsche betreiben wollen», erinnert er sich. Während der zweijährigen Kontrolle wurde der NetzBon sistiert. Das Volumen schrumpfte in der Folge von rund 150'000 Franken auf etwa die Hälfte.


Schlussendlich fanden Isidor Wallimann und das Aufsichtsorgan eine Einigung: Der Verein muss seither transparent machen, dass die Währung nicht von der Finma genehmigt ist, und garantieren, dass das gesamte Volumen der kursierenden NetzBons mit Konto-Einlagen in Schweizer Franken gedeckt ist.


Dazu passt die Pressemitteilung vom Verein Soziale Ökonomie Basel:


«In der Zeit vom Dezember 2017 bis Sommer 2019 hat uns die FINMA „besucht“ und den NetzBon, unsere kleine, feine, lokale Alternativwährung, auf Herz und Nieren geprüft. Das hat uns als gemeinnützigen Verein viel Geld für einen erzwungenen Rechtsanwalt gekostet. Außerdem viel Umtriebe gebracht und den gesamten Betrieb des NetzBons behindert.


Im Moment fragen wir uns, warum sich die FINMA nicht eher um die Milliarden bei der Credit Suisse gekümmert hat.


In Basel sind etwa 100.000 NetzBons im Umlauf, eine Regionalwährung mit fairen Bedingungen ohne Großbanken im Hintergrund.


Presseartikel der Tageswoche dazu:


Freundliche Grüsse, Vorstand Soziale Ökonomie"



Jedoch: Die «Netz­bons» in deinem Portemonnaie erinnern dich: Du bist nicht allein! Es gibt in deiner Stadt ein ganzes Netz von Menschen, die einen nachhaltigen Wandel wollen!

 

Jetzt UAB Mitglied werden und in unseren Projekten mit NetzBon bezahlen! Z.B. bei #008 // Bio Bistro, #028 // 4 Seasons, #033 // Markthalle Basel, #044 // Lokal, #057 // Basel Unverpackt, #072 // Löwebrot, #074 // Mimmis Kombucha - und so unser Engagement unterstützen. Wir freuen uns auf dich!

 

Quellenangaben:





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