Ein Tag mit Annemarie Heininger und Anita Schilter und den Kursteilnehmerinnen beim Winterspaziergang am 27.01.2024 als Auftakt zu ihrem 10-jährigen Jubiläum.
Annemarie Heiniger, Naturheil-praktikerin und Anita Schilter, Pflegefachfrau – sind beide zertifizierte Phytotherapeutinnen. Wie in unserem letzten Blogbeitrag erwähnt, sind sie bei UAB mit ihrem Projekt No. 042 // Essbare Wildpflanzen vertreten.
"Haselkätzchen-Granola" und alle anderen Bilder: copyright: www.heilpflanzen-kurse.ch
In ihrem am 27.01.2024 durchgeführten Winterspaziergang unter dem Motto >>Ein etwas anderer Blick auf Bäume und Sträucher<< sensibilisierten die beiden Wildpflanzenexpertinnen gekonnt ihre Teilnehmerinnen (es gab keine Teilnehmer.....) wie man in der Winterzeit, in denen Bäume und Sträucher keine Blätter und Früchte tragen, diese trotzdem erkennen kann.
"Im Sommer erkennen wir einen Strauch oder Baum meist anhand ihrer Blätter. Im Winter geben uns die Wuchsform, die Rinde und die Knospen wichtige Informationen. Einige machen es uns leichter, wenn wir noch dürre Blätter oder Reste von Blütenständen finden. Bei anderen sind wir auf die Wuchsform, die Rinde/Borke und die genaue Beobachtung der Triebe und Knospen angewiesen. Dornen, Farbe, Behaarung, Korkwarzen, Stellung der Knospen, deren Grösse, Form, Farbe und Schuppen helfen uns weiter."
Warum ist das so wichtig?
Viele Knospen und Blüten/Kätzchen sind essbar, aber für deren Ernten und Sammeln ist das sichere Erkennen und Bestimmen von Sträuchern und Bäumen unabdingbar (lebensnotwendig), damit es nicht zu Vergiftungen kommt.
Viele Knospen werden auch medizinisch in der Gemmotherapie verwendet.
Für den Winterspaziergang gab es als theoretische Grundlage ein sehr schön gestaltestes Skript mit einem Fragenkatalog von 8 Fragen und Definitionen der wichtigsten Begriffe, die den Teilnehmerinnen beim Treffpunkt in Freidorf ausgehändigten wurden. Somit konnten die Teilnehmerinnen in kurzer Zeit an die Praxis herangeführt werden.
Folgenden "Ergebnisse" anhand der Fragen sind/waren möglich:
Baum oder Strauch
Blatt- und Blütenknospen oder Nadel
Borkenart (glatt, feinrissig, tiefrissig, schuppig, oder rollend)
Korkleisten
Dornen oder Stacheln
Anordnung der Knospen (gegenständig, zweizeilig, kreuzgegenständig, wechselständig, mehrzeilig, spiralig)
Knospenaussehen (Form, Farbe, Grösse, Position)
Abgestorbene Blätter oder Fruchtstände
Folgende Bäume wurden erklärt:
Laubbäume:
Ahorn (Berg-, Feld-, Spitzahorn)
Buche (Hain-, Hag-, Rot-, Weissbuche)
Eiche (Flaum-, Stiel-, Trauben-, Roteiche)
Linde (Sommer-, Winterlinde)
Nadelbäume:
Weisstanne
Fichte
Kiefer, Föhre
Folgende Sträucher wurden besprochen:
Hartriegel (Kornelkirsche / Gelber Hartriegel, Roter Hartriegel)
Ohne Dornen (Gewöhnlicher Hasel, Salweide)
Mit Dornen (Gewöhnliche Berberitze)
Blaue Beeren (Schlehe / Schwarzdorn, Puriger Kreuzdorn, Liguster)
Hasel:
Knospen zum Würzen
Kätzchen zum Einlegen, Chutney, Granola
Junge Blätter zum Einlegen, als Spinat
Grüne Nüsse für Likör
Reife Nüsse zum Essen und Backen
Kornellkirsche:
Blüten für das Aroma zum Likör geben
Blätter sind für Tees geeignet
Früchte werden roh oder als Kompott, Konfitüre, Likör oder als "Falsche" Oliven" verwendet
Die Bestimmung der Bäume und Sträucher auf dem Winterspaziergang hat an verschiedenen "Lebend-Beispielen" im Raum Freidorf und Muttenz stattgefunden, die aufgrund der weitsichtigen Quartiers-bepflanzung von heimischen Hölzern vor etwa 40 Jahren heute noch existieren. Diese Bepflanzung wurde durch die damaligen Quartiers-Architekten verlangt.
Der Spaziergang wurde durch einige Rezepte für Knospen, Kätzchen, Blätter, Früchte und Nüssen, die im Skript mit aufgenommen wurden, vervollständigt und aufgewertet.
Details und mehr Informationen über Annemarie, Anita und ihren Veranstaltungen könnt ihr hier finden.
Die ursprünglichen UAB Informationen des "Essbare Heilpflanzen"-Projektes, Projekt No. 042 der laufenden Projekte, können hier nachgelesen werden.
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